Die letzten Feinschliffe am Text und auch an der Gestaltung des Roman von Carol Felt sind vollbracht. Gerade noch rechtzeitig, keine Minute hätte es mehr dauern dürfen, sonst hätte die Druckerei Ziegler, mit der wir uns entschlossen haben zusammenzuarbeiten, wohl ihre Zusage für die rechtzeitige Fertigstellung zurückgezogen. Den VÖ-Termin zur Frankfurter Buchmesse werden wir deshalb wohl halten können.
Für unseren kleinen, aber sehr feinen Verlag wird dies das erste größere Werk sein, das wir herausbringen. Für mich ist es seit meinem Ausscheiden aus dem Großverlag, in dem zu arbeiten ich zuvor das mäßige Vergnügen hatte, das erste Buch, das mich erfüllt hat. Obwohl ich Carol Felt nur zweimal kurz habe kennenlernen dürfen (sie ist recht scheu), spürte ich wohl von Beginn an eine gewisse Spannung zwischen uns. Eine solche, die nur aufkommt zwischen denen, die sich instinktiv verstehen. Unser herrlich altmodischer, auf Briefpapier ausgetragener guerre de plume könnte heranreifen zu einem weiteren, eigenen Buchprojekt.
Insbesondere die Konfrontation der unterschiedlichen Welten darin und die daraus sich ergebende Kaskade von Missverständnissen ist an dieser Stelle eine Erwähnung wert. Zunächst aber erscheint aber „Cybris. Das letzte Versprechen.“ als Erstling in unserem Verlag. Wir versuchen, für eine Lesung im November einen Ort in Wien ausfindig zu machen, ohne auf alberne, verhipsterte und überdies vollkommen ausgelutschte Lokationen wie das „phil“ zurückgreifen zu müssen. Versprechen lässt sich allerdings nichts, denn Carol Felt hat sich noch keine Zusage für eine Europa-Reise entlocken lassen.